Chia Samen – Eine Hilfe beim Abnehmen?
Bor, Calcium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor, Zink, Eisen, Eiweiß, B Vitamine, Vitamin E, Omega-3 Fettsäuren und vieles mehr – die Liste der gesunden Inhaltsstoffe in Chia ist lang. Dazu sind die Vital- und Nährstoffe in den mohngroßen Samen überraschend hoch konzentriert. Kein Wunder also, dass Chia Samen als Superfood gehandelt werden. Doch vitamin- und mineralstoffreich sind auch andere Lebensmittel.
Was ist also besonderes dran an den Chia Samen?
1. Sie enthalten Omega-3
Die ungesättigten Omega-3 Fettsäuren sind wichtig für verschiedene Stoffwechselvorgänge und die Gesunderhaltung von Augen, Hirn und Gefäßen. Leider finden sich die Fettsäuren nur in sehr wenigen Lebensmitteln, darunter Hanföl, Leinöl, Rapsöl und Walnussöl sowie Seefisch – der übrigens die ergiebigste Quelle ist. Wer also Fisch nichts abgewinnen kann, beziehungsweise im Rahmen einer veganen oder vegetarischen Ernährung darauf verzichtet, müsste für die ausreichende Versorgung reichlich Öl auf den Speiseplan setzen.
Oder eben eine kleine Menge Chia Samen.
2. Sie weisen ein großes Spektrum an Vitalstoffen auf
Ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Mineralstoffe sowie Vitamine sind in großer Anzahl und hoher Konzentration in den Chia Samen enthalten. Dadurch können Sie gleich mehrere essenzielle Substanzen mit den Samen abdecken.
3. Sie enthalten Bor
Das lange Zeit völlig unterschätzte und vernachlässigte Spurenelement Bor hat große Auswirkungen auf eine Vielzahl von Vorgängen. Fehlt es, können Karies, Muskelschwäche, brüchige Knochen, Aggressivität und Unruhe und eine lange Liste weiterer Beschwerden die Folge sein.
Ebenso wie Omega-3 Fettsäuren kommt Bor in signifikanten Mengen aber nur in wenigen Lebensmitteln vor. Besonders reichhaltige Quellen sind Heringsrogen und –milch, Austern und Kaviar sowie Kaninchenhirn.
Feldsalat, Quitten, Pfirsiche, Blütenhonig und Löwenzahn sind ebenfalls passable Lieferanten. Bei diesen können aber erhebliche Schwankungen auftreten, denn der Bor-Gehalt ist stark abhängig von dem Bor-Gehalt der Böden, auf denen sie beziehungsweise die Ausgangsstoffe wachsen.
Chia Samen sind von den Schwankungen ebenfalls betroffen, dafür aber reichhaltige und einfach in den Speiseplan zu integrierende Bor-Quellen.
4. Sie speichern Wasser
Und davon reichlich. Wodurch sie einen Beitrag zur Flüssigkeitsversorgung leisten. Allerdings nur dann, wenn Sie die Samen vor dem Verzehr aufquellen lassen.
5. Sie machen satt
Ballaststoffe, Eiweiß und Wasser bringen zum einen Volumen mit sich, zum anderen wollen sie erst einmal voneinander getrennt und verdaut werden – das dauert. Dadurch sättigen Chia Samen vergleichsweise langanhaltend.
Wie werden Chia Samen richtig dosiert?
Sehr vorsichtig. Zwei Esslöffel trockene Samen pro Tag reichen völlig aus. Im aufgequollenen Zustand wirkt auch diese unscheinbare Menge aber gar nicht mehr so klein. Denn bereits innerhalb der ersten zehn Minuten können die Samen auf das Zwölffache ihrer Größe aufquellen. Oder genauer gesagt, das daraus entstehende Gel.
Verteilen Sie die zwei Esslöffel am besten über den Tag. Beispielsweise einen Esslöffel am Morgen zum Frühstück und einen Esslöffel am Nachmittag. Pur müssen Sie die Samen natürlich nicht essen, obwohl auch das bei den kleinen Körnchen mit entsprechender zusätzlicher Flüssigkeitszufuhr möglich ist. Bereiten Sie dennoch lieber ein Chia Gel oder einen Chia Pudding zu. Ein entsprechendes Basis-Rezept finden Sie im Anschluss.
Haben Chia Samen Nebenwirkungen?
Ein Superfood mit Nebenwirkungen? Klingt seltsam, trifft aber auf alle (Lebens-)Mittel zu. Die richtige Dosierung und Einnahme ist bei der Vorbeugung und zum Nutzen der Vorteile entscheidend:
• Gewöhnen Sie sich langsam daran. Da Chia Samen große Mengen Ballaststoffe enthalten, kann eine abrupte Einnahme zu großer Mengen zu Verdauungsbeschwerden führen. Beginnen Sie also langsam und mit einem Teelöffel Chia Samen pro Tag. Steigern Sie die Menge allmählich von Woche zu Woche.
• Chia Samen wirken blutdrucksenkend und blutverdünnend. Im Falle von bereits bestehenden Blutgerinnungsstörungen und niedrigem Blutdruck kann das zum Problem werden. Sprechen Sie daher im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, ob und in welcher Dosierung Chia Samen für Sie geeignet sind.
• Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Chia Samen binden Wasser beziehungsweise Flüssigkeit. Werden Sie vor dem Verzehr nicht aufgequollen oder nicht ausreichend nach der Einnahme getrunken, bedienen Sie sich eben an den körpereigenen Vorräten. Das kann zur Dehydrierung führen.
Können Chia Samen beim Abnehmen helfen?
Ja. Vor allem, wenn Snacks und starker Hunger Ihr Verhängnis beim Einhalten eines Ernährungsplanes sind. Geben Sie Chia Samen einfach dem gewohnten Frühstück bei – beispielsweise direkt in den Saft, in den Joghurt oder über das Müsli. Auch als Chia Pudding ist er ein wunderbarer Start in den Tag.
Der Effekt: Die Samen sättigen langanhaltend ohne schwer im Magen zu liegen. Dadurch knurrt dieser nicht bereits am Vormittag oder erzeugt Müdigkeit. Gesunde Entscheidungen zum Mittagessen werden dadurch einfacher.
Nehmen Sie dann noch einen Chia Smoothie oder Chia Pudding am Nachmittag als Snack ein, reicht ein leichtes Abendessen zum Sattwerden völlig aus.
Netter Nebeneffekt: Sie bereichern Ihren Speiseplan um ein Lebensmittel mit umfassend versorgendem Charakter.
Basis-Rezept für Chia Pudding:
Vermischen Sie einen Teil Chia Samen mit mindestens zwei Teilen Flüssigkeit. Besser noch ist ein Esslöffel Samen auf 100 bis 200 Milliliter Flüssigkeit. Über Nacht eingeweicht, wird diese Mischung zu einem Gel oder leichten Gelee, das sich vielseitig variieren lässt und dazu eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringt:
• Wasser, Fruchtsaft, Gemüsesaft, (Pflanzen-)Milch, wie Mandelmilch oder Kokoswasser – sind als Ausgangsflüssigkeit möglich
• Verwenden Sie Joghurt, Quark, mischen Sie die Chia Samen in den Smoothie oder als Bindemittel und Ei-Ersatz in den Teig
• Planen Sie vor. Im Kühlschrank hält sich Chia Pudding bis zu einer Woche. Fertigen Sie also gleich genug für Montag bis Freitag an.