Was hilft gegen schwaches Bindegewebe?

Über das Bindegewebe denkt niemand allzu ausführlich nach, solange es seine sichtbare Aufgabe – den Körper in Form zu halten – erfüllt. Zum Thema wird es erst, wenn es schwächelt und daraus Cellulite, Dehnungsstreifen, Besenreiser, Krampfadern oder Hämorrhoiden entstehen. Bevor wir Ihnen verraten, was Sie dagegen unternehmen können, werfen wir zunächst einen Blick auf die Ursachen für das schwache Bindegewebe.

Woher kommt schwaches oder starkes Bindegewebe?

Ein wichtiger Faktor für die Stärke des Bindegewebes ist die erbliche Veranlagung. Kommen in der Familie mehrere Fälle von schwachem Bindegewebe vor, ist auch Ihr Risiko dafür erhöht.

Weitere Einflüsse sind:

•    Hormone: Vor allem während der Pubertät aber auch in der Schwangerschaft schwanken die Hormone stark. Hierdurch kann das Bindegewebe geschwächt sein.

•    Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Bindegewebes ab.

•    Gewicht: Das Körpergewicht beziehungsweise der Anteil des Körperfetts wirken sich direkt und indirekt auf den Zustand des Bindegewebes aus. Zum einen hat das bindende Gewebe mehr an Ort und Stelle zu halten, wenn viel Körperfett vorhanden ist. Zum anderen ist vor allem Bauchfett hormonell aktiv, kann das Bindegewebe also auch noch zusätzlich schwächen.

•    Lebensweise: Stress, Schlafmangel und zu wenig Bewegung wirken sich ganzheitlich auf den Körper und die Gesundheit aus. Das Bindegewebe bildet dabei keine Ausnahme und kann durch eine ungesunde Lebensweise geschwächt werden.

•    Medikamente: Kortison, hormonelle Verhütungsmittel und viele andere Medikamente können den Körper übersäuern oder direkt zu einer Bindegewebsschwäche führen.

•    Genussmittel: Nikotin und Alkohol schwächen den gesamten Körper und können zu schädlichen Ablagerungen in den Geweben führen.

•    Ernährung: Übersäuerung durch eine unausgewogene und säurereiche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für schwächelndes Bindegewebe (und viele andere Beschwerden). Besonders tierische Produkte, ungesunde Fette und Zucker sind dafür verantwortlich.

•    Geschlecht: Ebenso wenig zu ändern wie die genetische Veranlagung aber dennoch entscheidend für die Stärke des Bindegewebes ist Ihr Geschlecht.

Gibt es beim Mann und Frau Unterschiede?

Ja. Und das hat gleich zwei Ursachen. Das Bindegewebe von Frauen ist anders aufgebaut, als das von Männern. Das ist erforderlich, damit es sich leichter dehnen kann – beispielsweise während der Schwangerschaft oder der anschließenden Stillzeit.

Zudem sorgen weibliche Hormone dafür, dass das Bindegewebe an sich schwächer beziehungsweise weniger fest ist. Dehnungsstreifen und Cellulite treten daher bei Frauen häufiger auf, als bei Männern.

Was hilft gegen schwaches Bindegewebe?

Hier verhält es sich wie beim Abnehmen: Ernährung und Sport sind die Schlüssel zum Erfolg.

Die richtige Ernährung ist reich an basischen Lebensmitteln, Vitaminen und Mineralstoffen. Dazu sollten auch Ballaststoffe und Flüssigkeit nicht zu kurz kommen. Ideal sind:

•    Gemüse und Hülsenfrüchte und davon reichlich
•    Obst in Maßen, denn dieses enthält auch Zucker
•    Samen und Kerne (z.B.: Chia Samen)
•    Vollkorngetreide und Pseudogetreide
•    Kräuter
•    Wenige und hochwertige tierische Produkte, wie Eier, Fisch, Meeresfrüchte und Fleisch
•    Wenig Milchprodukte
•    Möglichst selten Wurst
•    Wasser
•    Basische Tees

Verzichten Sie hingegen so weit wie möglich auf:

•    Fertiggerichte
•    Kohlensäurehaltige Getränke
•    Süßigkeiten
•    Raffinierte Mehle
•    Alkohol und Nikotin

Das heißt nun nicht, dass Sie sich nie wieder ein Stück Schokolade oder ein Glas Wein gönnen dürfen. Schränken Sie den Verzehr einfach auf ein gesundes Maß ein und stellen Sie einen ausgewogenen Ernährungsplan auf. Mehr Informationen hierzu erhalten Sie in unserem E-Book.

Achten Sie zudem auf die Bewegung in Ihrem Alltag. Ein kleiner Spaziergang pro Tag reicht für den Anfang schon aus – und hilft ganz nebenbei bei der Entspannung. Kraftsport, beispielsweise mit dem eigenen Körpergewicht, und hin und wieder Ausdauersport, wie Schwimmen oder Radfahren, bringt den Kreislauf in Schwung stärkt alle Gewebe im Körper.

Extra-Tipps: Schlafen Sie genug, gönnen Sie sich Entspannungszeiten und machen Sie Wechselduschen zur Gewohnheit. Gemeinsam mit Bewegung, Gewichtsreduktion und einer ausgewogenen Ernährung können Sie so das allgemeine Wohlbefinden steigern und das Bindegewebe ganz nebenbei stärken.

Ist schwaches Bindegewebe gefährlich?

Wenn das Bindegewebe schwächelt, ist das nicht direkt ein Grund zur Sorge – es kann neben Cellulite und Dehnungsstreifen aber durchaus gesundheitlich bedenkliche Beschwerden nach sich ziehen. Darunter eine Schwächung der Gefäßwände, die sich in Besenreisern und Krampfadern äußern kann.

Wenn Sie derartige Anzeichen bei sich feststellen, sollten Sie also möglichst frühzeitig handeln und einen Arzt hinzuziehen.