Abnehmen in der Stillzeit

Stars und Sternchen machen es vor: Bereits wenige Wochen nach der Geburt sind sie wieder schlank und rank. Natürlich ist das nicht gesund. Aber der Wunsch es ihnen gleichzutun ist verständlich. Wenn das Baby angekommen ist und die Kleidung aus der Zeit vor der Schwangerschaft dennoch nicht passt, ist Frust oftmals vorprogrammiert. So sehr die straffe Figur aber zurückgewünscht wird, so vorsichtig sollte das Abnehmen während der Stillzeit erfolgen.

Worauf ist beim Abnehmen in der Stillzeit zu achten?

Die Natur ist clever und sorgt gerne vor. Daher werden in der Schwangerschaft bereits Reserven für die Stillzeit angelegt. So ärgerlich die weichen Polster also auch erscheinen mögen – sie erfüllen einen wichtigen Zweck und stellen die Versorgung des Säuglings sicher. Eben aus diesem Grund ergibt sich das Abnehmen oft ganz von selbst. Die Reserven werden beim Stillen in der Regel aufgebraucht oder zumindest deutlich reduziert. Das kann eine Weile dauern. Nicht umsonst besagt eine alte Weisheit, dass der Bauch neun Monate lang kommt und neun Monate lang geht.

Eine Kombination aus Veranlagung, während der Schwangerschaft träge gewordenem Stoffwechsel und Ernährung kann aber dazu führen, dass die überflüssigen Pfunde so gar nicht verschwinden wollen. In diesen Fällen darf das Abnehmen in der Stillzeit durchaus ein wenig beschleunigt werden. Dabei gilt es aber einige Faktoren zu berücksichtigen.

Ähnlich wie in der Schwangerschaft gehen viele Substanzen aus der Ernährung der Mutter in die Milch über. Der Nachwuchs isst also nach wie vor mit. Dadurch sind einige Nahrungsmittel, die stark blähen, sehr säurehaltig oder besonders scharf sind, verboten. Gleiches gilt für Kaffee. Gerade Kohl und Hülsenfrüchte (blähend), Zitrusfrüchte (säurehaltig), Cayennepfeffer und Knoblauch (scharf) und Kaffee oder Koffein im Allgemeinen könnten aber einem trägen Stoffwechsel Beine machen und das Abnehmen beschleunigen.

Zudem muss dringend für die umfassende Versorgung mit allen wichtigen Nähr-, Mineral- und Vitalstoffen gesorgt werden. Eine allzu starke Einschränkung muss also dringend vermieden werden. Auch wenn die Fettpolster die Versorgung anteilig sicherstellen, übernehmen sie eben nur das: Einen Anteil.

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Punkt – der Fettabbau selbst. Dieser ist zwar gewünscht, darf aber nicht zu schnell vonstattengehen. Fett speichert nämlich nicht nur Energie, sondern auch Giftstoffe. Werden die Reserven in kürzester Zeit verbrannt, können die schädlichen Stoffe den Organismus stark belasten und gelangen zudem in größeren Mengen in die Muttermilch.

Wie kann nach der Schwangerschaft abgenommen werden?

Wenn frau schon vor und während der Schwangerschaft auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet hat, muss diese in der Stillzeit schlicht beibehalten werden. Nicht einmal eine Einschränkung der Menge ist nötig, denn stillende Frauen verbrauchen zwischen 400 und 700 Kilokalorien mehr als vor der Schwangerschaft und immer noch bis zu 300 Kilokalorien als in der Schwangerschaft.

Das zum Abnehmen nötige Defizit stellt sich also automatisch ein. Vorausgesetzt, frau ernährt sich ausgewogen und gesund. Unser E-Book bietet Ihnen hierzu die passenden Informationen.

Wichtig ist zudem:

  • Bewegung – Sie wirbeln im Haushalt, sind gestresst und laufen selbst im Halbschlaf auf und ab, sollen sich dann aber noch mehr bewegen? Das erscheint absurd und für viele junge Mütter unrealistisch. Es kommt jedoch auf die Art der Bewegung an. Treiben Sie keinen Leistungssport! Gehen Sie stattdessen regelmäßig und so lange wie möglich spazieren. Das kurbelt den Stoffwechsel sanft an, beruhigt die Nerven und verbessert die Schlafqualität – von Ihnen und Ihrem Kind.
  • Langsame Gewöhnung – Beginnt die Ernährungsumstellung erst in der Stillzeit, sollten Sie besonders langsam und vorsichtig vorgehen. Bei manchen Säuglingen reicht bereits eine kleine Menge eines Lebensmittels aus, um zu Blähungen, einem wunden Po oder Unruhe zu führen. Probieren Sie also usätzlich zu dem gewohnten Speiseplan immer nur eine neue Sorte eines Obsts oder Gemüses aus. Beispielsweise mal einen rohen Champignon, in dünne Scheiben geschnitten und über den Tag verteilt. Ein paar Blätter roher Spinat, ein Spitzer Zitronensaft im Wasser oder erstmal nur eine Erdbeere. Wird das Lebensmittel von Ihnen und Ihrem Kind gut vertragen, können Sie die Menge langsam steigern und so Schritt für Schritt einen Knabberteller zusammenstellen oder Ihre Mahlzeiten nach und nach gesünder gestalten.
  • Schlaf – Ausreichend Schlaf ist wichtig für den Stoffwechsel und das gezielte Abnehmen. Gerade daran mangelt es aber in der ersten Zeit nach der Geburt. Wechseln Sie sich mit Ihrem Partner ab, wann immer möglich. Lassen Sie sich im Haushalt helfen und pumpen Sie ab, um wenigstens die Anzahl der Schlafunterbrechungen zu reduzieren.
  • Ungesunde Fallen vermeiden – Krabbelgruppe, stillen, Windeln, Einkauf, Kinderarzt… für das eigene Essen bleibt da oftmals wenig Zeit. Schokoriegel und Fertiggerichte mit zahlreichen Zusätzen werden dann schnell zur „Falle“. Besser ist es, sättigenden Chia Pudding aus Chia Samen zuzubereiten, ein paar Minuten in das Schnibbeln von Obst und Gemüse zu investieren oder direkt fertige Snack-Portionen bereitzuhalten. Diese lassen sich ebenso einfach nebenbei oder unterwegs essen und machen Sie zudem noch zum guten Vorbild für den Nachwuchs.
  • Viel Trinken – Eine gute Flüssigkeitszufuhr ist schon aufgrund des erhöhten Bedarfs für die Milchproduktion erforderlich. Auch zum Abnehmen muss sich der Körper aber „durchspülen“ können. Wasser, ungesüßter Tee, säurearme Fruchtschorlen, Suppen und wasserreiche Gemüse – wie Gurke – sind wunderbare Lieferanten. Achten Sie darauf, mindestens zwei Liter zu sich zu nehmen. Durst sollte bei Ihnen vor allem in der Stillzeit gar nicht erst aufkommen.

Gibt es beim Abnehmen in der Stillzeit Gefahren für das Baby?

Das kommt ganz darauf an, wie das Abnehmen in der Stillzeit durchgeführt wird. Wer auf eine gesunde Ernährung setzt oder schrittweise auf diese hinarbeitet, viel trinkt und sich in Maßen bewegt, tut der eigenen Gesundheit und der des Nachwuchses etwas Gutes.

Soll das Abnehmen hingegen durch radikale Einschränkungen erfolgen, ist die erforderliche Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen kaum zu erreichen. Das ist eine erhebliche Gefahr für das Baby. Mangelzustände stellen sich bei diesen nicht nur schneller und stärker ein – sie haben auch teils verheerende Folgen. Eine verzögerte Entwicklung ist dabei noch das geringste Problem. Bleibende Schäden sind ebenfalls möglich.

Das Abnehmen in der Stillzeit sollte daher mit Bedacht erfolgen. Das Wichtigste in dieser Phase ist ebenso wie während der Schwangerschaft die ausreichende Aufnahme von Vital- und Nährstoffen.