Pilates Rolle: Einfache Form, vielseitige Funktionen
Wer sich mit Pilates beschäftigt und das Ganzkörpertraining beginnt, wird früher oder später ein Plateau erreichen. Ehemals anspruchsvolle Übungen sind nach wiederholter Durchführung plötzlich eher langweilig als leistungsfördernd. Vielleicht bringen die jeweiligen Übungen auch einfach nicht so viel, wie erhofft.
In jedem Fall kann die Pilates Rolle das Workout intensivieren aber auch schon für Anfänger ein sinnvoller Zusatz sein. Immerhin hat sie zahlreiche Vorteile zu bieten.
Vorteile der Pilates Rolle
Pilates Rollen machen das Workout wackelig und lockern es auf. Klingt im ersten Moment nicht gerade nach Vorteilen, oder?
Ein genauerer Blick lohnt sich aber, denn:
Die Pilates Rolle bietet einen instabilen Untergrund. Aufgelehnt mit den Händen oder mit dem Rücken aufliegend muss die Pilates Rolle mit Muskelkraft stabilisiert werden. Das Training wird also anstrengender und damit intensiver und effizienter. Da sich die Rolle aber nur in zwei Richtungen – also vorwärts oder rückwärts – bewegen kann, ermöglicht sie dennoch einen sanften Einstieg in das dynamische Pilates Training.
Bezüglich der Auflockerung verhält es sich ähnlich. Wenn Faszien verkleben, wird das sehr schnell sehr schmerzhaft. Hilfreich sind dann entsprechende Übungen oder Massagen. Mit der Pilates Rolle lässt sich beides miteinander verbinden. Wird eine Pilates Rolle als Unterlage verwendet, massiert diese das Gewebe während der Übungen. Das kann anfangs ähnlich schmerzhaft sein wie eine intensive Massage bei bestehenden Verspannungen. Mittel- und langfristig wirkt die Pilates Rolle aber vorbeugend gegen eben diese. Auch für ein schwaches Bindegewebe ist eine Pilates Rolle durchaus von Vorteil.
Tipp: So positiv die Vorzüge klingen – bei der Pilates Rolle handelt es sich um ein Hilfs- und kein Wundermittel beim Abnehmen. Wer Fett verlieren will, sollte auch immer die Ernährung miteinbeziehen. Lesen Sie unser E-Book für mehr Informationen zu diesem Thema.
Aus welchem Material ist die Pilates Rolle gefertigt?
Vereinfacht gesagt: Schaumstoff. Meist aus einer Variante namens EVA – also Ethylenvinylacetat – gefertigt. Diese kann weicher oder auch fester ausfallen. Ein alternatives Material ist Kautschuk. Der Härtegrad erfüllt dabei einen wichtigen Zweck: Die Anpassung an den individuellen Bedarf.
Welche Pilates Rolle passt zu mir?
Weichere Varianten sind ideal für Anfänger und empfindliche Menschen. Derartige Pilates Rollen geben schnell nach, üben also wenig Druck auf Muskeln, Bindegewebe und die Haut aus. Das Training darauf ist zwar weniger intensiv. Dafür sind weiche Pilates Rollen aber ein wunderbarer Einstieg. Zudem können sie auch nach längeren Pausen immer wieder verwendet werden, um das Gewebe sanft aufzulockern. Auch Menschen mit einem geringen Körpergewicht sind damit gut beraten. Immerhin können diese selbst weniger Druck aufbauen, brauchen also auch einen geringeren Widerstand.
Härtere Pilates Rollen aus Schaumstoff beziehungsweise EVA bewegen sich schneller und geben weniger nach. Es muss also mehr Kraft aufgewendet werden, um die harten Rollen unter Kontrolle zu bringen und konstant in einer Position zu halten. Das bedeutet ein intensiveres Training und eine stärkere Massage. Hierdurch können aber auch stärkere Schmerzen auftreten. Dafür sind die unnachgiebigen Pilates Rollen allerdings besser für Personen mit einem höheren Körpergewicht geeignet.
Als Faustregeln gelten:
Weiche Pilates Rollen sind ideal bei:
- Geringem Körpergewicht
- Schmerzen
- Sehr empfindlicher Haut oder sensiblem Gewebe und bereits bestehenden Verspannungen
- Pilates-Anfängern
Harte Pilates Rollen sind geeignet für:
- Personen mit höherem Körpergewicht
- Pilates-Fortgeschrittene
- Zur Intensivierung des Trainings
- Die Vorbeugung von Verspannungen
Dennoch empfiehlt es sich prinzipiell für jeden, der ernsthaft beziehungsweise regelmäßig Pilates betreiben möchte, sowohl eine weichere als auch eine härtere Rolle parat zu haben. Zum Einstieg kann mit der weicheren Rolle geübt werden, die sich später auch immer wieder bei Schmerzen, Verspannungen oder nach längerem Aussetzen als praktisch erweist.
Je weiter das Training und die Intensität fortschreitet, desto sinnvoller ist eine härtere Pilates Rolle.
Welche Übungen werden mit der Pilates Rolle gemacht?
Das kommt ganz auf die Auslegung der Rolle und Ihren Trainingsstand an.
Lange Rollen von 90 oder 100 Zentimetern dienen zum Unterlegen, sodass der Körper vom Steiß bis zum Kopf darauf ruhen können. Mit ihnen wird das Gleichgewicht trainiert. Beispielsweise bei der Brücke (Bridge), dem U-Plank oder bei der Entspannung. Selbstverständlich können die langen Rollen auch für andere Übungen zweckentfremdet werden. Darunter fallen Dehnübungen. Aber auch Übungen im Stehen, bei denen die Rolle senkrecht gestellt als stabilisierende Stütze dienen kann.
Kürzere Rollen dienen eher als bewegliche Stütze für Hände, Füße, zur Unterlage unter einer Gliedmaße oder um sie beispielsweise in der seitlichen Lage unter der Hüfte zu positionieren. Das klingt nach einem kleineren Einsatzbereich und damit weniger praktisch. Dafür können Pilates Rollen mit einer Länge von 30 bis 40 Zentimetern aber bequem mit auf Reisen gehen.
Im Endeffekt ist es also völlig Ihnen selbst überlassen, ob Sie eine lange und eine kurze Pilates Rolle anschaffen oder lediglich eine lange Rolle für alle Übungen verwenden.
Kann ich die Pilates Rolle auch anderweitig einsetzen?
Durchaus. Beispielsweise beim Yoga. Auch hier lassen sich Übungen durch die Pilates Rolle intensivieren und ein Massage-Effekt erzielen.
Darüber hinaus können Sie auf der Rolle einfach mal entspannen. Legen Sie sich vom Kopf bis zum Steiß auf die Rolle, sodass diese unter Ihrer Wirbelsäule liegt. Lassen Sie locker. Ungewohnt aber gesund können sich Muskeln, Gelenke und Bindegewebe auf diese Weise lockern.
Ebenfalls möglich ist es, einzelne Gliedmaßen auf der Rolle „auszurollen“. Der Massage-Effekt verbessert die Durchblutung und Versorgung, lockert durch Druck und Entspannung auf.