Avocadokern: Ein Abnehmhelfer? Kann man ihn essen?

Dass die Avocado gesund ist und durch ihren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren eine wunderbare Bereicherung für die Ernährung darstellt, ist längst bekannt. Der Avocadokern landet hingegen für gewöhnlich im Müll oder wird zum Ziehen einer eigenen Avocadopflanze genutzt. Dabei hat auch dieser einige wertvolle Substanzen zu bieten.

Was steckt im Avocadokern?

Der harte Avocadokern enthält unter seiner Schale unter anderem:

  • Aminosäuren
  • Antioxidantien
  • Ballaststoffe
  • Bitterstoffe
  • Mineralstoffe, wie Kalium
  • Sekundäre Pflanzenstoffe, beispielsweise Flavonole
  • Vitamine A, C, E und mehr

Und das in Hülle und Fülle. Mehr als zwei Drittel der Nähr- und Vitalstoffe sitzen nicht etwa in dem cremigen Fruchtfleisch, sondern konzentriert in der Mitte der Avocado. Viele gute Gründe also, um den Avocadokern auf den Speiseplan zu setzen. Oder?

Ist der Avocadokern essbar und gesund?

Hierüber streiten sich die Geister. Damit überhaupt bekannt werden konnte, wie groß der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen in den Avocadokernen ist, musste er natürlich zuerst untersucht werden. Dazu wurde aber nicht der gesamte Kern oder daraus hergestelltes Pulver verwendet, sondern ein Extrakt. Dieses wurde wiederum „nur“ im Labor getestet. Kritiker raten daher davon ab, den Kern auf den Speiseplan zu setzen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Verträglichkeit und eventuell abträglichen Stoffen, die in dem großen Samen enthalten sein könnten, stehen bisher noch aus. Klar ist aber, dass Avocadokerne Persin enthalten, ein Toxin, das für Haustiere hochgiftig ist – für den Menschen in kleineren Mengen aber völlig unbedenklich.

Aber: Der Avocadokern wurde bereits von mittelamerikanischen Völkern als Heilmittel genutzt, als der Trend zur gesunden Ernährung noch nicht einmal zu erahnen war. Dazu wird er seit einigen Jahren als mögliche Zutat in Smoothies angeführt und sogar als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben.

Bisher lässt also nichts erahnen, dass der Avocadokern für den Menschen in irgendeiner Form gefährlich ist. Endgültige wissenschaftliche Ergebnisse dazu sind aber noch nicht vorhanden. Wer sich dennoch dazu entscheidet, ihn auf den Speiseplan zu setzen, sollte dies mit Bedacht tun. Essen Sie also nicht täglich einen oder gar mehrere Kerne. Verwenden Sie ihn einfach mit, wenn Sie mal wieder eine Guacamole zubereiten, einen grünen Smoothie mixen oder Avocado auf den Salat geben. Halten Sie sich also auch hierbei an den Grundsatz der Ausgewogenheit in der Ernährung. Mehr Informationen und Ideen dazu finden Sie in unserem E-Book.

Welche Vorteile bietet der Avocadokern (beim Abnehmen)?

Der Avocadokern ist eine Vitalstoff-Bombe. Das große Spektrum verschiedener gesunder Substanzen äußert sich in einer ebenso großen Vielfalt positiver Auswirkungen. Darunter:

  • Cholesterinsenkung: Avocadokerne können einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte haben. Das „schlechte“ Cholesterin wird gesenkt, das „gute“ erhöht.
  • Entzündungshemmung: Von außen und von innen angewendet, wirken Avocadokern, -öl und die Avocado selbst gegen Entzündungen und Infektionen. Das ist einerseits auf die Antioxidantien zurückzuführen, andererseits auf die Vitamine und Mineralien, die das Immunsystem unterstützen.
  • Fettabbau: Der Avocadokern-Inhalt kurbelt die Thermogenese an. Hierdurch wird das „Schmelzen“ von Fettreserven begünstigt.
  • Kollagenbildung: Die körpereigene Kollagenbildung nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dadurch werden Haut und Bindehaut nebst anderen Geweben weniger elastisch. Die gesunden Inhaltsstoffe im Kern der Avocado kurbeln diese Produktion wieder an und können dadurch nicht nur Falten mildern.
  • Sättigung: Die erhebliche Menge an Ballaststoffen beschäftigt Magen und Darm länger, ohne die aufgenommene Kalorienanzahl zu erhöhen. Das macht satt und hilft beim Abnehmen.
  • Verdauungsregulierung: Bitterstoffe, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien regulieren gemeinsam mit sekundären Pflanzenstoffen die Verdauung und helfen ihr auf die Sprünge. Sie begünstigen eine gesunde Darmflora und -tätigkeit, beruhigen Schleimhäute und beugen Entzündungen vor.

Darüber hinaus können die in der Avocado enthaltenen Substanzen beim Prämenstruellen Syndrom Linderung schaffen, sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und äußerlich angewendet Hautreizungen und -entzündungen mindern. Keine schlechte Leistung für eine Frucht, die wenig klanghafte Namen wie Hass und Wurtz trägt und durch die meist dellige Schale von außen nicht gerade einladend aussieht.

Bleibt nur noch die Frage, wie der scheinbar steinharte Kern zubereitet werden kann.

Avocadokern-Extra: Vom Samen zur Zutat

Bei der Verarbeitung von Avocadokernen für die innere Anwendung gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Zum einen die Anfertigung eines Aufgusses.

Hierzu wird der Kern:

  1. Von der Schale befreit.
  2. Anschließend, wahlweise in Scheiben geschnitten, gerieben oder gehackt.
  3. Mit einem Liter kochendem Wasser übergossen oder für ein bis zwei Minuten darin aufgekocht.

Über den Tag verteilt werden drei bis vier Tassen davon getrunken. Der Tee kurbelt die Fettverbrennung an und kann bei Magendarmbeschwerden helfen. Allerdings gehen durch die Hitzeeinwirkung einige der Vitalstoffe verloren.

Die andere Möglichkeit besteht in der Verarbeitung des Avocadokerns zu Pulver.

Hierfür wird:

  1. Der Kern von der Schale befreit und in möglichst dünne Scheiben geschnitten.
  2. Für ein bis zwei Tage an eine trockene, gut belüftete Stelle gelegt. Beispielsweise in die Sonne.
  3. Wenn sich die Scheiben orange verfärben und gut durchgetrocknet anfühlen, werden sie gerieben, gemahlen oder gemixt.
  4. Das Pulver kann trocken und dunkel gelagert länger aufbewahrt werden.

Ein Teelöffel in den Smoothie, als Zutat in Gemüsesaucen oder über das Müsli gestreut bereichert die Mahlzeiten auf natürliche Weise.

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